rollimarchini architekten ag
Waffenweg 5, 3014 Bern
wahlirüefli Architekten und Raumplaner AG Dammweg 3, 2502 Biel
graber allemann landschaftsarchitektur gmbh Zürcherstrasse 86a, 8852 Altendorf
Emch + Berger Holding AG
Schlösslistrasse 19, 3001 Bern
Indermühle Bauingenieure
Scheibenstrasse 6, 3600 Thun
Zwei gleichwertige dreigeschossige Baukörper werden rechtwinklig zueinander in den Hang gesetzt. Sie wollen als zwei Häuser wahrgenommen werden und weisen ein flaches Steildach mit einem Oberlichtband auf. Diese Formensprache überrascht ein wenig, ist diese doch für Langnau untypisch. Die Neubauvolumen zeigen sich aber sehr selbstbewusst und eigenständig, was aus Sicht der Denkmalpflege eine mögliche Haltung ist. Die beiden Häuser werden auf zwei Ebenen mit einem Verbindungsbau verbunden. Die Funktion bleibt etwas ambivalent: Als Eingangshalle nimmt er höchstens auf der oberen Ebene eine verbindende Aufgabe wahr. Unpräzise bleibt die Setzung der Häuser zueinander. Der Zwischenraum zur Sporthalle wirkt aufgrund der Dreigeschossigkeit etwas beengt.
Die Projektverfassenden schlagen zur Lindenstrasse eine Platzsituation mit Vordach als Ankunftsort vor. Die Parkierung und Buszufahrt sind durch einen Grünstreifen mit Bäumen von der Quartierstrasse getrennt. Die vorgeschlagenen Öffnungen wirken im Verlauf der Quartierstrasse massstäblich. Es gelingt für alle Schulbusse einen gedeckten Bereich an zu bieten. Die Neubauten werden fein in die bestehende Topografie eingebunden. Die Belichtungssituation im Süd-Osten wird mit einer Böschung gelöst. Um den östlichen Neubau wird ein grüner Garten mit diversen Spielgeräten und Aufenthaltsmöglichkeiten vorgeschlagen.
Dieser ist im Norden vom Eingangsgeschoss her zugänglich. Im Osten fällt der Garten mit der Böschung langsam ab und schafft so die Verbindung bis hin zum Pausenhof. Der südliche Teil ist für die Basisstufe mit einem Zaum abgetrennt. Jedoch wirft der Gartenstreifen östlich der Fassade bezüglich der Einbindung in den übergeordneten Freiraum Fragen auf. Der harte multifunktionale Pausenhof erstreckt sich zwischen Neubau und Sporthalle. Damit bekommt die Schulanlage einen nahen Bezug zum bestehenden Schulareal. Ein hindernisfreier Weg wird im Westen unterhalb der Parkierung angeboten.
Die Ankunft für die Schulkinder ist gut gelöst. Der Eingangsbereich auf der oberen Ebene ist sehr grosszügig, räumlich fällt er jedoch auseinander, obwohl eine starke Grundrissstruktur dem Klassentrakt zugrunde liegt. Die Grundkonzeption des Regelgeschosses ist gut gelöst und lässt eine grosse Nutzungsflexibilität zu. Trotzdem können die Gruppenräume nicht wie gewünscht zusammengeschlossen werden. Die Ost-West-Orientierung der Klassenzimmer ist ideal. Allerdings ist der Verglasungsanteil nach Süden relativ hoch, was dem sommerlichen Wärmeschutz widerstrebt. Generell ist die Belichtung der teilweise sehr langen Korridore schwierig.
Der architektonische Ausdruck ist selbstbewusst und sympathisch frech.
Die HPS unterscheidet sich klar von der Regelschule. Das Sockelgeschoss zeichnet sich in seiner Materialität gegenüber den Obergeschossen ab und nimmt den Gebäuden die Höhenwirkung. Der Anteil an Fensterflächen ist angemessen und der konstruktive Holzschutz ist über die Vordächer gewährleistet.
Das Tragwerk ist zweckmässig, nutzungsflexibel und nachhaltig. Aussenwände und innere Trennwände sind in Holz, die Decken aus Hohlkastenelementen mit angemessenen Spannweiten angedacht. Die Gebäudestabilisierung wird über Betonkerne gewährleistet. Das Projekt weist die grösste Geschoss- und Nutzfläche auf, was jedoch nicht wesentlich als Mehrfläche im Raumprogramm zu spüren ist. Dies hat zur Folge, dass die Zielkosten wesentlich verfehlt werden.
Alle Bilder © ARGE wahlirüefli rollimarchini
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